BVD goes WM in Huelva, Spanien

Bei den diesjährigen BWF World Senior Badminton Championships 2021, welche vom 28.11. bis 04.12. im spanischen Huelva ausgetragen wurde, konnte Sabine Fröhlich den Fahnen des BVD 2x unter die TOP 10 tragen. Zwei Wochen bevor sich die Profis im Palacio de Deportes Carolina Marin die Bälle um die Ohren schlagen, wurden die Weltmeister der Altersklassen O35 bis O75 in allen 5 Disziplinen ausgetragen. 1.300 Spieler hatten sich hierfür qualifiziert und konnten unter strengen Auflagen ihre Spiele austragen und Meister küren.

Für Sabine begann das Turnier am Samstag mit einem kurzen Schock. Der Flieger, der die vielen Badminton-Spieler (und ein paar weitere Reisende) nach Sevilla bringen sollte, musste in Frankfurt ausgetauscht werden, da durch einen Fehlgriff die Notrutsche ausgelöst wurde und der Flieger so nicht wieder starten konnte. Mit etwas Verspätung ging es in die Luft, um in Sevilla festzustellen, dass es zu viele Sportler waren, die mit einem Bus nicht abtransportiert werden konnten. Also wurde auf den nächsten Flieger und den nächsten Bus gewartet, um zum Hotel nach Punta Umbria gebracht zu werden. Nach der Akkreditierung im Hotel konnte mit den vorhandenen Shuttle Bussen immer gut die ½-stündige Strecke nach Huelva angetreten werden, um am Team-Meeting der Deutschen Mannschaft teilzunehmen.

Am Sonntag konnte man sich von 08:00 bis 08:30 Uhr in der Spielhalle noch ein wenig auf den Spielfeldern eingewöhnen. Das war auch gut so, denn aufgrund der Höhe in der Halle waren die ersten Schläge erstmal Luftlöcher, was jedoch schnell wieder besser wurde. Um 12:00 Uhr war das erst Spiel für Sabine angesetzt, das Mixed O40 mit Partner Marcus Schwed (vom KSV Baunatal) gegen Erik Wasylyk und Stephanie Cloarec aus Frankreich. Zu Beginn des Spiels sah es noch recht gut aus und der der erste Satz wurde nur knapp mit 19:21 verloren. Im zweiten Satz zogen die beiden Franzosen an und ließen schnell das Spiel am deutschen Mixed vorbei gehen, was von vielen eigenen Fehler beim Aufschlag und der Aufschlagannahme zum 6:21 und damit dem direkten Ausscheiden sorgte.

Am Montag hatte Sabine einen Ruhetag, weil sie sowohl im Einzel als auch im Doppel bereits in der zweiten Runde erst ins Spielgeschehen eingreifen musst. Dienstag stand ihr im Einzel die Norwegerin Charlotte Aase gegenüber, die zumindest im ersten Satz deutlich sicherer in das Spiel startete und ihn mit 21:11 gewann. Die Unterstützung des Team Deutschland und vor allem das Coaching von Anne Seifert sorgten für deutlich mehr Ruhe im Spiel von Sabine und dem Gewinn des zweiten Satzes mit 21:16 für Sabine. Nun war das Spiel wieder offen und beide Spielerinnen motiviert das Spiel zu gewinnen. Am Ende hat es Sabine geschafft die Ruhe zu bewahren und sich mit 21:18 in die nächste Runde zu katapultieren; die Freude war riesengroß! In der nächsten Runde stand Sabine dann die an 2 gesetzte Schwedin Katja Wengberg gegenüber, welche bereits bei der ersten EM von Sabine für ein bitteres Aus im Mixed gesorgt hatte. Am Mittwoch um 13:00 Uhr war das Spiel angesetzt und obwohl das Team Deutschland wieder lautstark für Stimmung sorgte gelang es Sabine zu selten die deutlich fittere Schwedin in Schwierigkeiten zu bringen und unterlag mit 7:21 und 11:21.

Im Damendoppel O35, an der Seite von Christine Klitsch, ging es für Sabine am Mittwochnachmittag ins Rennen. Das erste Spiel mussten Sie gegen zwei Spanierinnen (Maria Jose Mompó und Siliva Rueda) sowie viele spanische Fans antreten. Von Beginn an waren Sabine und Christine auf Angriff und Sieg eingestellt und zeigten immer wieder starke Ballwechsel und das ruhigere Händchen mit sicheren Punktabschlüssen und somit dem Sieg (21:16 und 21:13) und Einzug ins Viertelfinale. Dieses Spiel fand für Donnerstag angesetzt und sollte das 12. Spiel auf Feld 8 sein. Es hieß also aufpassen wie schnell die Spiele vorab beendet sind damit man Rechtzeitig am Meeting Point ist, um den Aufruf nicht zu verpassen. Die Gegnerinnen (Sangeetha Mari und Sandhya Melascheemi aus Indien) ließen die Deutschen Mädels jedoch nur die ersten 10 Punkte (bis zum 5:5) gut mitspielen. Was dann passierte weiß niemand, aber auf einmal wurde das Feld der Inderinnen immer kleiner, die Schläge von Sabine und Christine immer kürzer, so dass die Gegner ihnen diese um die Ohren schlugen und nach kurzer Zeit gar nichts mehr gelang. Einfache Fehler folgten, so dass es am Ende eine kurze Schlappe mit 11:21 und 4:21 wurde. Nichts desto trotz war mit dem Erreichen des Viertelfinales schon mehr erreicht als ursprünglich gedacht und Platz 5 auf einer WM ist ja auch nicht schlecht.

Neben den eigenen Spielen wurde natürlich das restliche Team Deutschland tatkräftig angefeuert, der Strand von Punta Umbria mehrfach besucht und sogar im Atlantik geschwommen und ein wenig die Umgebung um das Hotel und die Halle erkundet, in der ab dem 12.12. auch die DBV Asse um den ehemaligen Darmstädter Kai Schäfer aufschlagen.